Das Landleben in Andalusien – La vida en el campo andalúz
Könnt Ihr Euch vorstellen wie es wäre, wenn Ihr nachts nach Hause kommt, es stockdunkel ist, Eure Haustüre erahnt und plötzlich über etwas streng riechendes, weiches auf dem Boden stolpert? Ein Schaf, mitten in der Nacht vor Deiner Haustür. Das ist vermutlich mitunter das letzte womit Du rechnen würdest, stimmts? Hier unten auf dem andalusischen Land ist all das noch möglich und keine Seltenheit. Die meisten Tiere laufen hier noch frei herum, von den Vacas bravas (den Kampfstieren) mal abgesehen. Es ist ein buntes Getümmel aus Ziegen, Schafen, Hühnern, iberischen, schwarzen Schweinchen, Hunden, Katzen, Kühen, Eseln und nicht zuletzt Pferden, die hier ein paradiesisches Leben führen. Etwa 1km, den kleinen Landweg hinunter gibt es einzig eine metallerne Barriere, die Tiere aufhalten soll. Das klappt auch ganz gut, bis auf bei einigen Hunden, die den Trick raus haben, wie sie unbeschadet auf die andere Seite kommen können. Auch die Geier kreisen hier noch und ziehen majestätisch ihre Kreise. Riesige Vögel mit einer Spannweite von bis zu 2,80 Metern. Etwas weiter die Strasse entlang, gibt es den Geierfütterungsplatz wie wir ihn nennen. Dort legen die Camperos (die Bauern) ab und an noch tote Tiere ab, damit auch die Geier etwas zu fressen haben. Das Ganze ist inzwischen untersagt, so dass auch die Geierpopulation in den letzten Jahrzehnten leider etwas geschrumpft ist.
Früh morgens steht bei uns vor der Haustüre in der Einfahrt schon häufig die Esel Herde und begrüsst den Tag mit einem lauten IAH. Ich finde die Esel grossartig und habe den Eindruck, dass es immer mehr werden. Vor allem die Eselfohlen sind äusserst neugierig und versuchen Kaya, meinem Hund, gerne in ihren Schwanz zu zwicken. So macht Kaya inzwischen einen grossen Bogen um sie. Unsere Nachbarn füttern sie auch ganz häufig mit Möhren und auch für die Touristen, die häufig in dem Apartment zu unserer Rechten sind, ist das Schauspiel ein riesengrosser Spass. Ebenso wie die schwarzen Schweinchen, die sich schräg vor unserer Einfahrt gerne im Schlamm suhlen und sich wenn es dann doch mal juckt, gerne an den Kennzeichen oder gleich am ganzenden parkenden Auto schubbern. So bin ich wirklich Stammkunde in der Waschstrasse ?Auch die Pferde lassen nie lange auf sich Warten. Sie blockieren nur allzu gerne die Strasse und schauen bei heruntergelassenem Fenster auch immer gerne nach, was für tolle Sachen Du heute dabei hast.
Falls Ihr mal hier unten in der Nähe seit, schaut Euch auf jedenfall
mal das spanische Landleben und das Hinterland hat. Die ein oder andere
Überraschung wartet dort sicher auf Euch und vielleicht ist es ganz
anders, als Ihr es Euch vorstellt. So war es zumindest bei mir, als ich
vor über 10 Jahren hier unten ankam. Ich hätte nie gedacht, das
Andalusien ausgenommen der Sommermonate so grün sein kann und hätte mir
niemals ausmalen können noch so viele Tiere frei zu sehen. Im Nachbarort
Bolonia gehen selbst Kühe gerne zum Strand und drehen dort ihre Runden.
Ein wahres Schauspiel. Auch zum Wandern und Klettern ist die Gegend
ausgezeichnet.
Im Oficina de Turismo in Tarifa bekommt ihr Wanderkarten oder schaut mal
in eine der Facebook-Wandergruppen. Da posten sie auch immer ganz tolle
Fotos und so lässt sich der ein oder andere Geheimtipp ausmachen.
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