Ein Tag auf der Romería – Un día en la romería

Ein Stückchen andalusisches Lebensgefühl!

Im südlichsten Süden des andalusischen Festlandes beginnt jedes Jahr im Frühling die langersehnte Romería-Saison. Eine Romería ist ein katholisches Fest, eine Wallfahrt, die in vielen kleinen Dörfern zum festen Bestandteil eines jeden Jahres gehört. Die bekannteste ist die Wallfahrt von El Rocío zu der mehr als 1.000.000 Menschen jährlich reisen. Doch jede Romería ist anders und auf ihre Weise besonders. Persönlich bevorzugen wir die kleineren Wallfahrten hier vor Ort.

Schon früh morgens versammeln sich die Dorfbewohner, der meist typischen weissen, wunderschönen Dörfer, um ihre Schutzheilige durch das Dorf und zum jeweiligen Festplatz zu bringen. Ob alt, ob jung, nur wenige lassen es sich nehmen ihre Schutzheilige zu begleiten. Viele gehen zu Fuss, andere fahren mit dem Auto und widerum andere begleiten sie auf ihren prächtigen Andalusiern oder auf Kutschen mit vorgespannten Eseln. Einmal am Festplatz angekommen bilden sich kleine Grüppchen, Grills werden ausgepackt, Tische und Stühle aufgestellt. Gegen Mittag findet dann die obligatorische Messe statt, im Freien unter den Korkeichen – ein ganz besonderer Anblick. Anschliessend wird den ganzen Tag gefeiert, gegrillt und getanzt und natürlich die prächtigen mitgebrachten andalusischen Pferde bestaunt – eines majestätischer als das andere. Als besonderes Highlight finden die Carreras de Cintas und die Carreras de Cintas a la Garrocha statt. Bei der Carrera de Cintas müssen Bänder mit einer Nadel im Galopp getroffen werden. Selbst die Kleinen sind schon dabei und haben ihre helle Freude, wenn auch sie einmal eines der farbenfrohen Bänder erwischen. Bei den Spielen mit der Garrocha sieht es da schon etwas anders aus. Der lange Stab ist um einiges schwerer als die kleine Nadel, so dass fast ausschliesslich Männer mit von der Partie sind. Die vereinzelt mitreitenden Frauen, werden dafür aber umso kräftiger bejubelt, wenn auch sie treffen. Bei diesem Spiel muss ein Metallring, an dem Bänder befestigt sind mit der Garrocha im Galopp getroffen werden. Gar nicht so einfach! Und ein Spektakel sich das anzuschauen. Nachdem dann die Preise verteilt sind, wird weitergefeiert, ob nun in kleinen Gruppen unter den Korkeichen sitzend, zu Pferd über das Festgelände reitend oder in einer der öffentlichen Bars. Überall gibt es etwas zu sehen.

Romerías gibt es im Grunde über das ganze Kalendarjahr und in ganz Spanien verteilt. Unsere persönlichen Highlights sind Romerías, bei denen viele Pferde zu bestaunen sind und diese finden bei uns hier unten stets zur gleichen Zeit im spanischen Frühling statt. Für uns sind dies ganz besondere Tage, auf die wir uns schon lange im Vorraus freuen. Die Atmosphäre ist wirklich unbeschreiblich und mit nichts zu vergleichen. wobei man auf Guiris (Ausländer) nur ganz selten trifft. Sie sind also noch immer ein Geheimtipp ? Wir sind in diesem Jahr auf zwei Romerías gewesen, auf einer in Tahivilla und auf einer weiteren in Facinas. Welche mir besser gefallen hat? Ich liebe sie beide Also, wenn ihr mal im Land seit, schaut Euch das Spektakel an und lasst uns wissen wie es Euch gefallen hat.

Wir freuen uns auf Eure Berichte