Nachdem in den letzten beiden Jahren (aus bekannten Gründen) unsere Lieblings-Romería nicht stattfinden konnte, waren wir so gespannt und zählten fast die Tage rückwärts bis es am letzten Sonntag endlich so weit war. Zwischenzeitlich gab es ja wie fast überall eine virenbedingte Pause.
Nun fallen die meisten der Restriktionen hier unten in Andalusien und bei vielen scheint das Geschehen der letzten Jahre, welches auch unsere Region hart getroffen hatte, fast vergessen.
Die Vorfreude war groß und der Rucksack mit allen Objektiven stand bereits am Vorabend fertig gepackt neben der Haustüre.
Wir fuhren vormittags zeitig los und sammelten in Facinas noch 2 Freunde auf. Merkwürdigerweise war die Parkplatzsuche zu einfach und wir parkten direkt im Schatten einer großen Korkeiche und liefen nur 5 Minuten zum eigentlichen Geschehen, einer wunderschönen Fläche mit Wiesen und Korkeichen, die für unsere Region so typisch sind. In dieser Zone gibt es übrigens ganz viele Kaninchen und Hasen, deshalb auch der Name der Romería „Conejo = Kaninchen).
Aber irgendwas war anders als sonst. Das bunte Treiben war zwar im Gange, doch war es leider kein Vergleich zu den Vorjahren. Es waren weniger Menschen und weniger Pferde vor Ort. Klar, die Pferde und Reiter waren klassisch andalusisch herausgeputzt und flanierten stolz auf und ab, aber es war nicht das Gleiche. Geschmückte Kutschen kreuzten immer mal unseren Weg, doch auch die 3 Reihen der Anstehenden vor der Bar waren nicht zu sehen. So standen wir am Getränkestand und hatten unendlich viel Platz an den typischen Metalltresen.
Natürlich redeten wir darüber und fragten uns woran es liegen könnte. Eine wirkliche Antwort darauf fanden wir allerdings nicht. Ob es vielleicht an der Kommunion lag, die am Vortag stattfand und viele noch in den Seilen hingen? Vielleicht….denn die Comuniones werden hier unten in den meisten großen Familien exzessiv bis tief in die Nacht gefeiert. Insofern könnte es auch einfach sein, dass wir für andalusische Verhältnisse 5 Stunden zu früh dran waren 🙂
Wir schlenderten am späten Vormittag zum Gottesdienst und hörten dem Geschehen ein paar Minuten zu und zogen danach weiter unsere Runden. Die Carrera de Cinta, das traditionelle Ringstechen fand in der Mittagszeit statt und wir standen auch hier direkt in der ersten Reihe ohne jedes Gedränge. Ok, immerhin zum Fotos machen ist das natürlich ganz schön praktisch gewesen 😉
Etwas enttäuscht fuhren wir also am frühen Nachmittag schon wieder zurück nach Tarifa.
Aber gut, die diesjährige Festivitäten-Saison ist im vollen Gange. Für uns geht es nun weiter nach Jerez zur „Fería del Caballo“ und Ende des Monats findet noch die Romería in Facinas statt. Natürlich lassen wir uns auch diese nicht entgehen. Berichte folgen in Kürze.
Unsere spanischen Reitstiefel
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