Reisen in Andalusien – der öffentliche Personennahverkehr – ein Abenteuer

Ein chinesisches Sprichwort sagt „Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt“. Tatsächlich ist meine Reise zum Flughafen in Málaga meist abenteuerlich. Bereits beim Verlassen des Hauses frage ich mich, ob die Bushaltestelle auf der anderen Seite von Chiclana noch existiert.
Vielleicht wurde sie in den letzten 4 Wochen verlegt oder der Bau des neuen Busbahnhofes in Chiclana ist an mir vorbei gegangen – wer weiss.

Das alles sind jetzt keine an den Haaren herbeigezogenen Fragestellungen. Es sind einfach Erfahrungen, die sich im Laufe der Jahre ins Gedächtnis eingebrannt haben. Hier läuft alles eben ein wenig anders. Anders im Sinne von etwas weniger organisiert, zufälliger oder ganz elegant und positiv formuliert „überraschend“.

Nun gut, meistens starte ich mit meinem Rollkoffer etwas zeitiger und rattere auf die andere Seite des Rio Iros. Der Bus fährt durchaus auch mal 10 Minuten zu früh, was in einem unpünktlichen Land (immer diese Vorurteile 😉 ) schon sehr gegensätzlich ist. So war es zumindest beim letzten Mal. Ganze 10 Minuten fuhr der Bus zu früh. Wenn man das weiss, ist es auch kein Problem, da das durchaus öfter mal vorkommen kann. Die Busfahrer wollen eben auch mal zeitig Feierabend machen.

Im Sommer ist das alles allerdings ein wenig komplizierter, da der Bus schon ausgebucht sein könnte. Der Vorab-Ticketkauf ist in Chiclana leider nicht möglich. Mag heissen – dafür müsste ich nach Cádiz fahren um mir dort ein Ticket zu besorgen. Online sollte es auch irgendwie funktionieren. Das ist jedoch ganz schön bastelig beziehungsweise zu bastelig. Also Nervenkitzel, ob ich noch mitgenommen werde.

Wenn man einmal im Bus sitzt, bestenfalls im Direktbus, ist alles einfach. Dieser fährt die gewohnte Strecke nach Málaga. Schnelles, kostenfreies Internet und eine Aussicht oberhalb des normalen Sichtfeldes, machen die ganze Geschichte erträglich. Die Busse sind sauber und gepflegt.
Das einzige – der Bus wird im Sommer auf Kühlschranktemperatur heruntergekühlt. Deswegen habe ich auch immer eine dicke Jacke dabei.

Ich habe das Glück in Málaga gute Freunde zu haben und bin so mit den unterschiedlichen Flugzeiten sehr flexibel. Meist bleibe ich noch 1 – 2 Tage da. Die Stadt ist inzwischen zu meiner Lieblingsstadt in Andalusien geworden.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Málaga noch nicht so ansehlich war. Sie fristete ein stiefmütterliches Dasein in Südspanien. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Immense Summen an Geld wurden investiert und haben Málaga in eine attraktive Stadt verwandelt.
Sei es das Zentrum, die Hafenanlagen oder die ganzen neuen Museen. Und letztendlich spricht der Name Pablo Picasso auch für sich, denn dieser kommt aus Málaga.
Am besten gefällt mir das Automobil-Museum in einer alten Tabakfabrik. Es ist liebevoll aufgemacht und stellt nicht nur die Technik in den Vordergrund.
Bald erlangt die Stadt bestimmt noch einen Hauch von weltstädtischem Flair, sobald die letzten Baustellen der Metro im Stadtkern verschwinden.

Die Metro fährt halbstündlich und benötigt gerade mal 10 Minuten zum Flughafen. Wenn ihr die Busfahrpläne einsehen möchtet, schaut am besten auf den Seiten der beiden grössten Busunternehmen nach – Avanza und Comes.

Die Bushaltestelle in Chiclana de la Frontera
Auf dem Weg. Die Strasse von Gibraltar aus dem Bus
Paris | New York | Milano 🙂
Der kleine Wald- und Wiesenflugplatz Weeze
Zwischenstation in Málaga