Einer der drei weltgrössten Taubenschläge – ein außergewöhnliches Ausflugsziel.
Zwischen Barbate und Caños de Meca liegt das aus dem 18. Jahrhundert stammende Cortijo de la Porquera etwas versteckt in mitten des Pinienwaldes. Dieses wunderschöne und idyllisch anmutende Cortijo beherbergt den Palomar, den Taubenschlag. Hier befinden sich auf einer Fläche von etwa 400 Quadratmetern 7770 Taubennester aus Terrakotta. So ist dieser Taubenschlag im Guiness Buch der Rekorde eingetragen als einer der drei grössten seiner Art. Die etwa 11 Meter hohen Wände sind parallel angeordnet und verschafften den Vögeln ausreichend Thermik zum Aufstieg. Heutzutage ist er von den Tauben nahezu unbewohnt, diente aber vor Jahrhunderten noch gleich mehreren Zwecken. Die Tauben waren einerseits das Nahrungsmittel der Seefahrer, die nach Amerika übersetzten, als auch als Brieftauben um die bevorstehende Ankunft der Seefahrer auf dem Rückweg wieder anzukündigen. Auch viele Tonnen von Taubendung wurden auf die umliegenden Felder als Dünger gebracht.
Die schöne Anlage ist ein klassisches Cortijo mit einem kleinen Restaurant und mehreren Apartments und Gästezimmer und bestens geeignet für Touristen, die ein wenig Ruhe und Abstand den eher typischen Ferienunterkünften in Strandnähe vorziehen. Eine kleine Galerie mit lokalen Künstlern schafft zusätzlich noch ein angenehmes und persönliches Ambiente. Hinter dem Tresen im Restaurant steht stets ein sehr netter Mann, der einem auf Anfrage den kostenlosen Eintritt in den Palomar gewährt. Es geht durch eine kleine Tür und schon steht man in mitten der imposanten Mauern. Viele Tafeln erklären einem die Geschichte und den damaligen Nutzen des Palomars. Leider sind die Tafeln dort einzig auf spanisch angebracht. Da der Palomar nicht allzu bekannt ist, trifft man dort meist auf niemanden und wenn überhaupt nur auf eine handvoll anderer Besucher.
Ich habe noch in keinem Reiseführer vom Palomar de la Breña gelesen und bin immer wieder von dieser Location angetan. Es ist einfach mal etwas komplett anderes fernab der normalen Ausflugsziele. Es ist kein Tagesausflug, aber durchaus empfehlenswert – so bringe ich dort immer wieder gerne Bekannte hin. Das Café lädt zum Verweilen ein und ein anschliessender Spaziergang durch den gut gepflegten Pinienwald über einen der vielen Wanderwege Richtung des Torre de Tajo und zur Atlanitikküste lohnt sich sehr. Danach lässt sich der Tag wunderbar in einer der vielen Bars in Caños de Meca ausklingen. Einige dieser Bars liegen direkt am Fusse der Klippen und bieten einem bei guter Sicht sogar noch einen Blick auf Afrika.
Viel Spass beim Erkunden.
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