Arbeiten in Andalusien

Das Arbeitsleben in Andalusien kann ganz schön hart sein. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und gerade viele junge und recht gut ausgebildete Spanier haben es schwer einen für sie passenden, langfristigen Job zu ergattern. So arbeiten viele gut ausgebildete junge Leute letztendlich doch in den häufig zeitlich befristeten, schlecht bezahlten Jobs in der Tourismusbranche und der Gastronomie. Man muss stets bedenken, die Saison geht nicht das ganze Jahr über und nach Saisonende droht die erneute Arbeitslosigkeit bis zur nächsten Saison. So verläuft das Leben vieler Angestellter Jahr ein Jahr aus. Im Sommer wird geackert, stundenlang und häufig ohne freie Tage im Juli und August – dafür ist im Winter nichts zu tun. Zum Glück haben die meisten ein gutes soziales Geflecht, Ihre grosse Familie – so fängt einer den anderen auf.
Dazu kommt noch der Mentalitätsunterschied. Für viele Deutsche ist es ganz normal für eine passende Stelle umzuziehen – für viele Spanier kommt das allerdings gar nicht infrage. Sie suchen Arbeit, wo Ihre Familie lebt – gibt es keine Arbeit, ist es schade, aber für viele gedanklich auch unabänderlich, was sie doch ganz schön einschränkt. So gibt es Orte an denen es tatsächlich noch reichlich Arbeit gibt – doch keiner zieht hin. Das ist in unserer Denkweise, zumindest in meiner, gar nicht so leicht nachzuvollziehen.

Häufig werden wir gerade von jungen Kundinnen gefragt, die davon träumen eine zeitlang in Andalusien zu jobben, ob und welche Möglichkeiten es hier unten gibt. Ob man einen Job findet, wie er bezahlt ist oder ob man vielleicht doch als Voluntär in einem der Reitställe besser dran ist.Meine persönliche Erfahrung: Ja, man bekommt Jobs. Gerade mit ein bisschen Gastronomie-Erfahrung und englischen Sprachkenntnissen sind die Hürden nicht allzu hoch für einen temporären Job – gerade in der Hochsaison. Könnt ihr dann noch ein wenig Spanisch, ist es gar kein Problem. Seid Euch aber bitte darüber bewusst, dass die Bezahlung keinesfalls mit der in Deutschland zu vergleichen ist. Ihr arbeitet häufig in 6 – 7 Tage Arbeitswochen, bei geringem Stundenlohn und extremer Hitze. Wenn Euch das trotzdem nicht abschreckt, ist es auf jedenfall eine Erfahrung wert. Man lernt die Sprache noch besser, trifft viele neue Leute aus den verschiedensten Kulturkreisen und findet neue Freunde und gewinnt gewaltig an Lebenserfahrung dazu. Für eine Saison und um mal eine gänzlich andere Erfahrung zu machen, kann ich es also durchaus empfehlen. Die schönen Erinnerungen bleiben Euch für immer.
Die nächste Möglichkeit ist es als Voluntär hier unten zu sein. Da gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ihr bekommt die Unterkunft und das Essen bezahlt und verrichtet dafür bestimmte Aufgaben, ob als Guide auf Ausritten, am Stall oder im Büro. Neben Reitställen bieten auch viele Whale-Watching Firmen und Stiftungen Voluntär-Jobs an – gerade hier in Tarifa. Im Netz findet Ihr dazu ganz viel.

Und zu mir persönlich – ich bin tatsächlich am liebsten selbständig. Das ist einfach mein Ding. Ich mag es meine Arbeitstage selbst zu planen, die verschiedensten Dinge zu tun und vom Ort unabhängig zu sein. So ist der Onlineshop genau das richtige für mich. Und das Messeleben war sowieso immer schon mein Ding. So kann Tarifa immer meine Base bleiben und trotzdem bin ich flexibel. Ich kann von Glück reden meinen Traumjob ausüben zu dürfen – es gibt tatsächlich nichts, was ich lieber täte. Wie heisst es so schön: Wenn Du liebst was Du tust, wirst Du nie wieder in Deinem Leben arbeiten.“ Wahre Worte